News 2018
235. Wiederkehr
Während seines Aufenthaltes im Asyl im Gutshaus von Henriette von Wolzogen in Bauerbach
erfährt Schiller im Frühjahr 1783 die Information
aus Mannheim, dass Karl Eugens Zorn verflogen sei. Württemberg meidet er aber vorerst.
„Es muss in Mannheim sicherlich etwas Schreckliches geschehen sein, dass dieser Mensch (Theaterdirektor Dalberg) sich jetzt bei mir
meldet!“,
schrieb Schiller scherzend aus Bauerbach im April 1783 an Meyer, Regisseur am Hoftheater in Mannheim.
Sein Aufbruch von Bauerbach nach Mannheim ist eher spontan.
Es war Anfang Juli 1783, und Charlotte von Wolzogen stand im Begriff nach Hildburghausen zurückzukehren. Das klärende Gespräch mit
Frau von
Wolzogen immer noch im Bewusstsein und Dalbergs Anfrage vor Augen, fasste Schiller schließlich den Entschluss, Bauerbach in der
letzten
Julihälfte zu verlassen und nach Mannheim zu reisen. Da es lediglich ein kurzer Aufenthalt werden sollte, nahm er nur wenig Gepäck
mit auf die Reise.
Schiller reiste am 24. Juli 1783 von Bauerbach ab und wird von September 1783 als Theaterdichter in Mannheim mit einem
Jahresvertrag tätig
sein. Im Gepäck hatte er den in Bauerbach überarbeiteten „Fiesco“ und die Reinschrift der „Luise Millerin“ - später „Kabale und
Liebe“. Beide
Stücke wurden 1784 am Theater in Mannheim aufgeführt.
„Nachdem ich die Kutsche zur Abfahrt bestiegen hatte, wurde mir schwer ums Herz, denn ich vermisste Sie, meine Freundin schon
jetzt aufs
Schmerzlichste...... “
Schiller an Henriette von Wolzogen aus Wernarz am Morgen des 25. Juli 1783.
Gedenkstein in Bauerbach am 24.07.2018
Liebe Schillerfreunde,
2018
"SCHILLERt" es in Bauerbach
und
SCHILLER LOCKT wieder
Gäste und Besucher in unseren Ort.
Am 24 Juli diesen Jahres jährt sich zum 235. mal der Tag der Abreise
Friedrich Schillers nach seinem Aufenthalt vom
7. Dezember 1782 im Gutshaus von Henriette von Wolzogen, dem heutigen Schiller-Museum in Bauerbach.
Nachfolgendes ereignete sich vor 235 Jahren:
Den ganzen Tag Regengüsse, und dann
auch noch ein Radbruch an der Kutsche. Friedrich Schiller muss froh gewesen
sein, dass wenigstens ein Gasthof in der Nähe war.
Es war der 24. Juli 1783, und der Dichter, der auf der Reise von Bauerbach nach Mannheim war, nächtigte im "Weißen Roß" in Wernarz.
Obwohl die Quellen zum Tagesaufenthalt Schillers in Wernarz rar sind und sogar die meisten Standardwerke über das Leben des Dichters
diese Zwischenstation übergehen, weiß man
doch einiges mitzuteilen.
Schiller hat hier in Wernarz am Morgen des 25. Juli 1783 einen Brief an seine Gastgeberin und Gönnerin Henriette von Wolzogen in
Bauerbach geschrieben. Der Dichter nennt
sie in dem Brief "liebste zärtlichste Freundin" und "Theuerste", schon bald möchte er wieder bei ihr sein.
Aber jetzt ist er auf dem Weg nach Mannheim. Der damalige Mannheimer Theaterintendant Freiherr von Dalberg, der Schiller von der
Räuber-Uraufführung (13. Januar 1782) her
kannte, wollte den Dichter am Theater in Mannheim haben, was einer der Gründe für Schillers Reise von Bauerbach nach Mannheim war.
Mit im Gepäck hatte Schiller das Manuskript
des Dramas "Luise Millerin", ein Stück das man später "Kabale und Liebe" nannte.
Am Morgen des 25. Juli 1783 ging es, zumal die Kutsche offenbar repariert war und die Regenwolken sich über Nacht verzogen hatten,
von Wernarz mit der Postkutsche weiter über Frankfurt nach Mannheim. Schillers Aufbruch von Bauerbach nach Mannheim ist spontan. Er
wird dort für ein Jahr Theaterdichter. "Kabale und Liebe" wird ein Erfolg. Aber er erkrankt schwer."
(mehr auf meiner Webseite https://schillernews.xyz/index3b.html)
Aus Anlass dieses Ereignisses vor 235 Jahren und immer wieder stellt sich die Frage, welchen Stellenwert Schiller heute noch einnimmt
und wie zeitgemäß und wichtig seine
Gedanken und Schriften sind. Ich denke, Schiller ist zeitlos und immer aktuell, seine Schriften sind eine Adaption zu und in jeder
Zeit.
Friedrich von Schiller als Dichter der Nation muß nicht nur seiner Lebens- und Schaffenszeit gedacht werden, in der sein Streben
wirkte. Er muss in unsere heutige Zeit gehören,
die die Frucht seines Schaffens als Vermächtnis zu behüten hat. Mit ihm verwandte Seelen werden immer aufs Neue in seinem Andenken
den Geist der Betrachtung erweckt sehen.
Deshalb hat die Pflege von Schillers Erbe eine lange Tradition in unserem Schillerort zur Vermittlung von Kultur, kultureller
Bildung, von Geschichte, Werten und Kenntnissen.
Vielleicht haben auch Sie, liebe Schillerfreunde, Lust auf Schillers Spuren zu wandern und:
Mit meiner Seite https://schillernews.info/ möchte ich Ihnen vor allem den Aufenthalt Friedrich Schillers in Bauerbach näher
bringen, den Ort vorstellen und Interesse für
einen Besuch unserer Schillerstätten wecken. Bauerbach und Schiller sind immer einen Besuch wert!